03.10.2022, 13:00

Frankfurter Blockchain-Start-up rettet Euro-Skulptur

Weil das Geld für ihre Erhaltung nicht mehr reichte, sollte die Euro-Skulptur des Künstlers Ottmar Hörl am Frankfurter Willy-Brandt-Platz eigentlich abgebaut werden. Doch nun ist sie gerettet. Das Finanz-Start-up Caiz Development, das seinen Sitz in der Mainmetropole hat, springt als Sponsor ein.

© Peter Stein / stock.adobe.com

Die Euro-Skulptur am Willy-Brandt-Platz in Frankfurt am Main muss nicht abgebaut werden. Dies berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Das Frankfurter Kultur Komitee habe mitgeteilt, das Finanz-Start-up Caiz Development werde die Erhaltungskosten für die nächsten fünf Jahre aufbringen. Diese belaufen sich auf rund 200.000 Euro jährlich. Das Geld werde hauptsächlich für Reparaturen benötigt, die vor allem aufgrund von Vandalismus-Schäden notwendig seien, schreibt die Zeitung. Zudem müssten die Stromkosten gedeckt werden, hinzu kämen regelmäßige TÜV-Untersuchungen.

Manfred Pohl, Initiator des Symbols und Vorsitzender des Frankfurter Kultur Komitees, hatte im Sommer angekündigt, die Euro-Skulptur des Künstlers Ottmar Hörl Mitte Oktober abbauen zu lassen und zu versteigern, weil der Verein nicht mehr in der Lage sei, die Unterhaltskosten aufzubringen. Auf der Suche nach einem Sponsor seien unter anderem Gespräche mit der Europäischen Zentralbank (EZB) und dem Hessischen Finanzministerium geführt worden. Dabei sei jedoch "kein reales Ergebnis" erzielt worden. 

Herzenssache und Marketing
Durch die Berichterstattung in den Medien wurde das Fintech Caiz Development auf das Thema aufmerksam. Das Start-up mit Sitz in Frankfurt hat ein auf der Blockchain basierendes Ökosystem für finanzielle Inklusion entwickelt. Dabei geht es darum, weltweit Menschen, die keinen Zugang zu einem Transaktionskonto haben, diesen Zugang zu verschaffen. Jörg Hansen, Geschäftsführer von Caiz Development, sagte der "FAZ" zufolge, es sei für ihn selbstverständlich gewesen, für den Erhalt des Euro-Zeichens einzuspringen. Das Sponsoring sei für ihn eine Herzenssache, er sehe es aber auch als Marketing für sein Unternehmen. 

Die Corona-Krise habe dafür gesorgt, dass zuletzt nicht mehr genügend Spender gefunden wurden, um die Kosten zu finanzieren, erläuterte Pohl. Das Kultur Komitee habe schon vor Jahren viele Frankfurter Banken angeschrieben und um kleinere Beträge gebeten, um so die Finanzierung sicherzustellen. Von 34 Banken hätten nur acht geantwortet. Sechs Institute hätten damals Geld aufgebracht, doch die Gesamtsumme habe am Ende nicht gereicht.

Am alten EZB-Sitz verblieben
Die 14 Meter hohe Skulptur war Ende 2001 errichtet worden, kurz bevor 2002 der Euro als Bargeld eingeführt wurde. Die zwölf Sterne des Euro-Zeichens stehen für die Gründungsmitglieder der Europäischen Union. Als das Kunstwerk aufgebaut wurde, befand sich der Sitz der EZB noch im Eurotower. Der damalige Präsident der Notenbank, Jean-Claude Trichet, habe versprochen, die Skulptur mit an den neuen Sitz umzuziehen. Unter Trichets Nachfolger Mario Draghi sei daraus aber nichts geworden, erklärte Pohl der "FAZ" zufolge. (am)

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