10.03.2022, 10:43

Tagesgeldzinsen verharren nahe Nullniveau

Mit einem Tagesgeldkonto bei einer Volks- und Raiffeisenbank sparen ist endgültig Vergangenheit. Stattdessen verlieren Anleger mit solchen Angeboten "praktisch nur Geld“, sagt Finanzexperte Daniel Franke.

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Man muss schon ganz neuah hinschauen: Volks- und Raiffeisenbanken zahlen durchschnittlich nur noch 0,0009 Prozent Zinsen für Tagesgeld, das hat eine Studie des Finanzportals "Tagesgeldvergleich“ ergeben. Die höchsten Zinsen gab es bei der Volksbank Ulrichstein eG in Hessen. Der Tagesgeldsatz liegt dort bei 0,025 Prozent. 80 Institute verlangten von ihren Kunden sogar Negativzinsen, laut "Tagesgeldvergleich“ liegen sie zwischen -0,03 und -0,6 Prozent. Am teuersten waren die VR-Bank Lichtenfels-Ebern eG, die Volksbank Gescher eG, die Volksbank Breisgau-Markgräflerland eG und die Raiffeisenbank Schrobenhausener Land eG. Allerdings werden Strafzinsen in der Regel erst nach einem Freibetrag von 47.000 Euro fällig. Vier der analysierten Banken fordern zudem eine Kontoführungsgebühr zwischen 1,50 Euro und 3,50 Euro. 

Das Fachportal Tagesgeldvergleich hatte im Februar und März dieses Jahres die Konditionen von 719 Volks- und Raiffeisenbanken abgefragt. Davon hatten überhaupt nur noch 473 Banken Tagesgeldkonten im Online-Sortiment. Die Institute warben oft mit "fairen Zinsen“ oder einer angeblich "cleveren Ergänzung zum Girokonto“, obwohl Anleger mit derartigen Konditionen "praktisch nur Geld verlieren“, analysiert Daniel Franke, Betreiber des Finanzportals. Er resümiert: "Es gibt derzeit wohl kaum Interesse seitens der Volks- und Raiffeisenbanken, die Ersparnisse der Kunden zu verwahren.“ (fp)

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