23.12.2021, 13:23

Vermögensverwalter rät: "Abseits der Börsenlieblinge investieren!"

Wenn Aktien stark im Wert steigen, steigt auch ihr Gewicht in den Indizes und Depots vieler Investoren. Vermögensverwalter Gottfried Urban warnt vor einer Blase bei US-Technologiewerten und empfiehlt, antizyklisch gegenzusteuern.

© Bayerische Vermögen

Gottfried Urban, Urban & Kollegen: "Die Überbetonung der Big-Techs in den Indexprodukten scheint ähnlich wie um die Jahrtausendwende aus dem Ruder zu laufen."

Die Geschichte lehrt: Die Börsenlieblinge der Vergangenheit sind selten auch die Stars der Zukunft. Darauf weist Gottfried Urban vom Vermögensverwalter Urban & Kollegen aus Altötting hin. So seien um die Jahrtausendwende die Kurse der zuvor gehypten Telekommunikationsaktien eingebrochen, zur Finanzkrise 2007 standen Rohstoff- und Banktitel im Feuer, Ende der 1980er Jahre brach das Interesse an japanischen Aktien rapide ein.  

Nun könnte den sogenannten FANGMAN-Aktien (Facebook, Apple, Netflix, Google, Microsoft, Amazon, Nividia) dasselbe Schicksal bevorstehen. Urban hält sie für massiv überbewertet und entsprechend übergewichtet in den großen Leitindizes. Er sagt: "Die Überbetonung der Big-Techs in den Indexprodukten scheint ähnlich wie um die Jahrtausendwende aus dem Ruder zu laufen." Einen Anteil daran hätten nicht zuletzt auch die vielen Nachhaltigkeitsinvestments, denn die IT-Titel besitzen auf den ersten Blick eine gute CO2-Bilanz. 

Solide Nebenwerte als Alternative 
Urban empfiehlt Anlegern, statt der teuren FANGMAN-Titel mehr preiswerte Aktien ins Depot aufzunehmen, und auch auf Nebenwerte ohne Internetphantasie, aber mit sehr soliden Kennzahlen und Aussichten zu vertrauen. "Vorausschauende Investoren sollten vermehrt abseits der Börsenlieblinge der letzten Jahre investieren", rät er. Konkret hält er derzeit Titel aus dem Energie- und Rohstoffsektor sowie viele klassische Industriebereiche für unterrepräsentiert und niedrig bewertet. Außerdem verdienten sogenannte Micro-Caps mit einer Marktkapitalisierung von höchstens 500 Millionen Euro mehr Beachtung. (fp) 

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