25.11.2020, 8:27

Neuer Mezzaninekapital-Vermittler für Immobilienprojekte

Mit der steigenden Beliebtheit von Mezzaninekapital bei Investoren und Unternehmen kommen auch neue Vermittler hinzu. Das frische Portal Mezzalite aus Wien steigt in Österreich und Deutschland in den Markt ein.

© Ivana Jovic

Georg Stampfl (l) und Michael Rohrmair, Gründer von Mezzalite, wollen Investoren und Unternehmen zusammenbringen.

Das neu gegründete Wiener Unternehmen Mezzalite will künftig Mezzaninekapitalgeber und -nehmer in Deutschland und Österreich über seine Plattform verschränken. Eine Registrierung sei ab sofort möglich, die tatsächliche Vermittlung starte im Frühjahr 2021 heißt es in einer Aussendung.

Es sei in diesem Bereich mitunter schwer, den richtigen Finanzierungspartner oder umgekehrt ein Projekt mit passenden Kriterien zu finden. Mezzalite setze ein standardisiertes Verfahren ein, mit dem sich beide Seiten "leere Kilometer" und Zeit sparen sollen, wie Geschäftsführer und Co-Gründer Georg Stampfl erklärt. Bei der Strukturierung und Abwicklung der Kapitalvermittlung kooperiert das Unternehmen mit Experten der Wirtschaftsanwaltskanzlei DLA Piper.

Steigende Nachfrage
Im Immobilienbereich sei die Nachfrage nach Mezzaninekapital in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Je nach Immobilienprojekt und Kapitalstruktur werden bis zu 25 Prozent der Gesamtprojektkosten als Mezzanine-Kapital aufgenommen, so Stampfl.

Kapitalwerber wie Immobilienentwickler oder Bauunternehmen können auf dem Portal die Daten ihres Immobilienprojektes eingeben und erforderliche Dokumente hochladen. Anstatt potenzielle Kapitalgeber einzeln anzusprechen, werden sämtliche in Frage kommenden Kapitalgeber parallel kontaktiert. Nach der Prüfung innerhalb von zwei Wochen erhalten Kapitalwerber zeitgleich mehrere Angebote und können daraus auswählen. Kapitalgeber führen wiederum ihre Anforderungen an ein Immobilienprojekt an. Mezzalite nehme nur zutreffende Projekte mit adäquaten vollständigen Unterlagen in die engere Wahl, heißt es.

Mehr Rendite für Investoren, weniger Bank-Abhängigkeit für Unternehmen
Mezzaninekapital hat in den vergangenen Jahren sowohl bei Investoren, wie auch bei Unternehmen an Stellenwert gewonnen: Es ist in der Regel besser verzinst als Fremdkapital, was Geldgebern wie institutionellen Investoren, Family Offices oder vermögenden Privatpersonen in zinsschwachen Zeiten gefällt. Unternehmen wiederum schätzen das Instrument, für das sie den Investoren keine Stimmrechte abgeben müssen. Banken sind bei der Kreditvergabe restriktiver geworden und durch das Mezzaninekapital wird die Abhängigkeit von Kreditinstituten verringert. Gleichzeitig erhöht das dem Eigenkapital zugerechnete Vermögen die Eigenkapitalbasis, was wiederum dazu führt, dass das Unternehmen bei der Bank mehr Kredit oder bessere Konditionen erhält. (eml)

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