Anleger, die per Indexfonds auf Megatrends setzen wollen, sollten genau hinsehen, rät Frank Wieser, Geschäftsführer von PMP Vermögensmanagement in Düsseldorf. "Themen sind das Salz in der Suppe. Allerdings sind viele Themen dem Marketing der großen Fondsgesellschaften geschuldet", sagt er. Nicht alles, was als Trend verkauft wird, ist tatsächlich einer. Überdies ist die Einteilung branchenübergreifender Entwicklungen in mundgerechte Themen mitunter fragwürdig. "Wer kann als normaler Anleger schon sagen, ob ein ETF auf Blockchain-Technologie sich besser entwickelt als ein ETF, der die Digitalisierung im Fokus hat", gibt Wieser zu bedenken. Dieser Kritikpunkt trifft freilich auch auf aktive Fonds zu.

Rein passive Produkte eignen sich generell nicht gut für Themeninvestments, ist der Vermögensverwalter überzeugt. "Am sinnvollsten ist die Abbildung von Themen in aktiv gemanagten Fonds oder zumindest in hybriden ETFs", sagt er. Bilden Fonds nur passiv einen Index ab, können Anleger kaum beurteilen, wann ein Trend bricht und welches neue Thema vielversprechend ist, argumentiert Wieser. Bei hybriden ETFs wird der zugrundeliegende Index immerhin mehrmals im Jahr überprüft und angepasst. "So findet zumindest ansatzweise ein aktives Management statt", sagt der Experte.

Megatrend Nachhaltigkeit
Wieser selbst hat als dominierendes Thema der kommenden Jahre Nachhaltigkeit und die daraus abgeleiteten Unterthemen ausgemacht. "Sauberes Wasser für alle, gesunde fleischlose Ernährung und E-Mobilität dürften im Vordergrund stehen", prognostiziert er. Auch Green Bonds werden in der Anlagewelt wohl eine immer größere Rolle spielen. Grüne Anleihen treffen den Zeitgeist, und Investoren sind zunehmend bereit, die Papiere tatsächlich zu kaufen, sagt der Vermögensprofi. "Der 'Green Deal' der Europäischen Union sorgt für entsprechenden Rückenwind." (fp)