19.08.2020, 9:54

Fondsmarkt Deutschland: DWS hat die Nase vorn

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Die wichtigsten Zahlen aus der BVI-Investmentstatistik – einfach weiterklicken!

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Offene Immobilienfonds sind im bisherigen Jahresverlauf die beliebteste Kategorie unter den offenen Publikumsfonds. Ihnen floss seit Januar das meiste Geld zu. Bemerkenswert: Aktienfonds konnten einen großen Teil ihrer Abflüsse aus dem ersten Quartal wieder wettmachen,…

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…konkret flossen ihnen im zweiten Quartal 9,8 Milliarden Euro zu, mit Abstand die größte Summe. Im ersten Quartal hatten private Anleger aber 14 Milliarden Euro abgezogen. Auch Mischfonds fanden wieder Abnehmer.

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Gemessen an der Höhe des insgesamt verwalteten Vermögens liegen Aktienfonds nach wie vor deutlich vorne.

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Offene Spezialfonds sind und bleiben für die Asset Manager gemessen am Mittelaufkommen die wichtigste Produktkategorie – in diese fließt mit großem Abstand das meiste Geld. Allerdings…

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… lagen im zweiten Quartal offene Publikumsfonds weit vorne. Offene Spezialfonds mussten sich sogar ihren geschlossenen Pendants geschlagen geben. Der BVI begründet diese ungewöhnlichen Zahlen damit, dass die Corona-Krise institutionelle Anleger zwang, Portfolioanteile zu veräußern, um Liquidität aufzubauen.

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Dennoch: Das meiste Geld verwalten weiterhin Spezialfonds.

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Flossbach von Storch hat seit Jahresbeginn das meiste Geld eingesammelt – erneut dank des Flaggschiffes Multiple Opportunities und des "Klons" Multiple Opportunities II. Beide sammelten jeweils rund eine Milliarde Euro ein. Der Debeka-Aktien-Europa-ESG hatte mit 333 Millionen Euro einen großen Anteil am guten Abschneiden von Universal-Investment in den ersten sechs Monaten.

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Im zweiten Quartal war aber die DWS klar die Absatzkönigin. Ein Blick auf die Einzelfondsstatistik zeigt, dass die beiden ETFs Xtrackers MSCI World UCITS und Xtrackers II EUR Corporate Bond UCITS mit 408 und 468 Millionen Euro einen großen Teil dazu beitrugen. Aber auch der DWS Aktien Strategie Deutschland sammelte 171 Millionen Euro ein. Bei Union Investment gab es im zweiten Quartal viele Portfolios, die Zuflüsse hatten. Der Unifavorit Aktien stach mit 296 Millionen Euro an Neuzuflüssen heraus. 

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Amundi musste seit Jahresbeginn die höchsten Mittelabflüsse hinnehmen. Der Löwenateil der Anteilsscheinrückgaben entfiel auf einen Geldmarktfonds: den Amundi 3 M. Investoren der drei in Deutschland zugelassen Tranchen des europaweit erhältlichen Portfolios sorgten für Mittelabflüsse in Höhe von 1,6 Milliarden Euro. Allianz Global Investors wiederum hatte seit Jahresbeginn wenig Freude an dem Allianz Best Styles Global AC Equity: 1,2 Milliarden Euro entnahmen Anleger dem Aktienfonds. 

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Auch beim französischen Anbieter Lyxor sorgten in erster Linie Entnahmen aus dem SGB Geldmarktfonds in Höhe von 210 Millionen Euro für das schlechte Absatzergebnis im zweiten Quartal. Bei Oddo BHF war es ebenfalls ein Geldmarktportfolio, der das Ergebnis verhagelte: der ODDO BHF Money Market. 454 Millionen Euro betrugen die Mittalabflüsse hier.

Die Geschäfte laufen gar nicht schlecht für Fondsanbieter hierzulande. Im zweiten Quartal waren offene Publikumsfonds besonders beliebt – zur Freude der DWS, deren Absatz kräftig zulegte. Doch wo Licht ist, gibt es auch Schatten. FONDS professionell ONLINE hat die wichtigsten Zahlen aufbereitet.

Die in Deutschland aktiven Vermögensverwalter, die zudem Mitglied im Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) sind, haben im zweiten Quartal des laufenden Jahres mit offenen Fonds 16,3 Milliarden Euro an frischem Geld einsammeln können. Damit lief der erste Dreimonatszeitraum unter Pandemie-Bedingungen besser als von zahlreichen Beobachtern gedacht (lesen Sie hierzu auch den Kommentar von FONDS professionell-Chefredakteur Bernd Mikosch: "Guter Fondsabsatz: Entwarnung für die Branche?").

Absatzspitzenreiterin bei den offenen Publikumsfonds war die DWS, wie die aktuelle Statistik des deutschen Fondsverbands BVI zeigt. Die Deutsche-Bank-Tochter hat mehr als sechs Milliarden Euro an Zuflüssen verzeichnet und sich damit auch vom Einbruch im ersten Quartal erholen können.

Auf den zweiten Platz kam Flossbach von Storch, nachdem die Gesellschaft im ersten Quartal noch weit vorne gelegen hatte. Auf Jahressicht gesehen liegen die Kölner aber mit über 4,6 Milliarden Euro Mittelzuflüssen weiter unangefochten vorn, gefolgt von der Service-Kapitalverwaltungsgesellschaft Universal-Investment und der DWS. 


FONDS professionell ONLINE hat die wichtigsten Zahlen aus der BVI-Investmentstatistik grafisch aufbereitet. Details finden Sie in der Bilderstrecke oben – einfach weiterklicken!


Zu dem insgesamt guten Ergebnis im zweiten Quartal trugen offene Publikumsfonds in Summe 15,7 Milliarden Euro bei. Spezialfonds für institutionelle Anleger konnten dagegen für ihre Verhältnisse nur magere 0,6 Milliarden Euro einsammeln. Der BVI begründet den vorübergehenden Rückgang im Neugeschäft der Spezialfonds mit dem gestiegenen Liquiditätsbedarf institutioneller Anleger im Rahmen der Corona-Krise. Auf Jahressicht konnten die Spezial-Portfolios aber 33,3 Milliarden Euro verbuchen, offen Publikumsfonds wegen des Einbruches im ersten Quartal nur 4,3 Milliarden Euro.

Das gute Ergebnis der Asset Manager im zweiten Quartal beruhte dem BVI zufolge vor allem auf Aktienfonds. Knapp zehn Milliarden Euro investierten Privatanleger in diese Produkte. Allerdings hatten sie im ersten Quartal im Zuge der Corona-Krise 14 Milliarden Euro aus den Portfolios abgezogen. Seit Jahresbeginn gerechnet verzeichnete diese Kategorie daher Mittelabflüsse von 2,5 Milliarden Euro. Die einzigen Produkte, die sich seit Jahresbeginn konstant gut entwickelt haben, sind offene Immobilienfonds: Nach 3,9 Milliarden in den ersten drei Monaten, konnten sie zwischen Anfang April und Ende Juni weitere 1,2 Milliarden Euro einwerben. (jb)

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