Das Fintech Raisin, das in Deutschland unter der Marke "Weltsparen" bekannt ist, hat die Zahl seiner Kooperationspartner im Bankenbereich weiter gesteigert. Nun können auch die Berater von Hauck & Aufhäuser über Weltsparen aus höher verzinsten Tages- und Festgeldangeboten von über 90 europäischen Banken wählen. Allerdings sollen Kunden der Privatbank zunächst nur Zugriff auf Tages- und Festgelder mit kürzeren Laufzeiten erhalten. Der Zugang zu Weltsparen erfolgt über Berater in der Filiale.
"Die Kooperation mit dem Zinsportal bietet unseren Kunden eine weitere Möglichkeit zur attraktiven Verzinsung ihrer Liquiditätsbestände über dem Marktdurchschnitt. Dabei haben wir die Integration dieses Partnerangebots einfach und intuitiv gestaltet und bieten unseren Kunden das gewohnte Erlebnis aus einer Hand", begründet Holger Sepp, der als Mitglied des Vorstands das Thema Private Banking bei Hauck & Aufhäuser verantwortet, den Schritt.
Kooperationsgrund: Geringere eigene Einlagen
Neben der Möglichkeit, Kunden Festgeldangebote zugänglich zu machen, die höhere Zinsen abwerfen zu hauseigenen Konditionen, gibt es für Hauck & Aufhäuser vermutlich noch einen anderen Grund für die Zusammenarbeit: Das Geldhaus kann damit die Höhe der Einlagen bei sich selbst senken. Für diese muss es bekanntlich wie alle Geldinstitute einen Strafzins von 0,5 Prozent zahlen, wenn sie diese Mittel über Nacht bei der Europäischen Zentralbank lagert.
Generell versuchen mehr und mehr Banken in Deutschland, Sparer per "Verwahrentgelt" systematisch zu vergraulen oder zumindest an den EZB-Entgelten zu beteiligen – verstärkt auch schon ab Beiträgen von deutlich weniger als 100.000 Euro. Daher ist der von Hauck & Aufhäuser und diversen Mitbewerbern gewählte Weg, über die Kooperation mit einem Tagesgeld-Vermittler den einen oder anderen "Zinsjäger" zum freiwilligen Umzug zu bewegen, geradezu elegant. (jb)