20.02.2019, 9:32

Skagen-Deutschland-Chef: "Wir setzen auf rigoros nachhaltigen Ansatz"

Josef Scarfone, Deutschland-Chef von Skagen, erklärt im Gespräch mit FONDS professionell ONLINE die Ziele der norwegischen Boutique und ihrer Muttergesellschaft Storebrand und deren nachhaltigen Investmentansatz.

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Josef Scarfone, Deutschlandchef von Skagen: "Storebrand, Skagen und Delphi können nachweisen, dass man sehr wohl Mehrwert und Rendite für Anleger generiert, wenn man wirklich nachhaltig denkt und entsprechend investiert.."

Der norwegische Asset Manager Skagen ist seit Ende vergangenen Jahres mit einer Niederlassung in Deutschland vertreten. Lokaler Chef, Leiter des Büros und gleichzeig sein eigener Angestellter ist Josef Scarfone, der vom US-amerikanischen Vermögensverwalter Lazard Asset Management kam. FONDS professionell ONLINE traf Scarfone zu einem Gespräch über die Ziele der Norweger und die Investoren, die sie ansprechen möchten. 

Herr Scarfone, warum hat sich Skagen entschlossen, in Frankfurt ein Büro zu eröffnen und Sie an Bord zu holen?

Josef Scarfone: Deutschland ist und bleibt einer der wichtigsten und größten Fondsmärkte in Europa. Dass ein Asset Manager versuchen muss, in Deutschland Fuß zu fassen ist, ist zwar schon ein Allgemeinplatz, wird deswegen aber nicht falsch. Die Gründung des Frankfurter Büros und mein Einstieg hängen aber auch mit der Muttergesellschaft Storeband zusammen.

Das müssen Sie erklären.

Scarfone: Storebrand ist der größte privatwirtschaftliche norwegische Asset Manager. Ich betone privat, da es den bekannten Staatsfonds gibt. Storebrand setzt auf eine Multi-Boutiquen-Strategie und hat Skagen 2018 wegen des komplementären Fondssortiments übernommen. Der andere Grund ist das internationale Vertriebsnetz von Skagen. Wir haben neben Frankfurt noch Büros in London und Amsterdam, Storebrand ist nur in Skandinavien vertreten. Skagen hat damit den globalen Vertrieb der Storebrand-Portfolios übernommen, sodass ich in Deutschland auch für diese sowie die Fonds unserer "Schwester" Delphi Funds verantwortlich bin.

Wer sind denn die Zielgruppen für die Produkte?

Scarfone: Die Storebrand-Fonds richten sich vor allem aber nicht ausschließlich an institutionelle Investoren, die Skagen- und Delphi-Portfolios eher an Wholesale-Kunden, also Banken, Dachfondsmanager und Vermögensverwalter.

Warum denken Sie, dass die Produkte hierzulande eine Chance haben?

Scarfone: Alle drei Gesellschaften setzen auf einen langjährig bewährten, rigoros nachhaltigen Ansatz, der für professionelle Anleger immer wichtiger wird. Sie nehmen alle drei Aspekte, also Umwelt, soziale Verantwortung und gute Unternehmensführung ernst. In Oslo bei Storebrand sitzen alleine 17 Analysten, die nichts anderes tun, als weltweit rund 3000 Firmen auf diese drei Punkte hin zu untersuchen. Wenn ein Wert die weiter gefassten Maßstäbe nicht erfüllt, kommt er zunächst einmal auf eine Beobachtungsliste. Erfüllt das Unternehmen bereits die enger gefassten Kriterien nicht oder ändert sich nichts, dann wird es konsequent aus allen Fonds ausgeschlossen, so wie im vergangenen Jahr der Stromversorger RWE. Zudem möchte sich Storebrand auch als Service-Partner oder- berater für nachhaltige Investments positionieren. In diesem Bereich, insbesondere bei der Frage wie genau nachhaltige Anlagekriterien in die eigene Investmentstrategie integriert werden können, gibt es großen Informationsbedarf bei deutschen Anlegern.

Auf die Nachhaltigkeitskarte setzen aber auch viele Wettbewerber.

Scarfone: Das stimmt, aber Storebrand, Skagen und Delphi können nachweisen, dass man sehr wohl Mehrwert und Rendite für Anleger generiert, wenn man wirklich nachhaltig denkt und entsprechend investiert. Wir sehen da keinen Gegensatz. Ein Beispiel: Der Storebrand Global Solutions hat mit Investments in Firmen, die nicht mit fossilen Brennstoffen arbeiten, über die vergangenen fünf Jahre eine Performance von 14,57 Prozent pro Jahr erreicht und liegt damit klar im oberen Drittel seiner Morningstar-Vergleichsgruppe. Die Einschätzung, nachhaltiges Investieren kostet Performance stimmt also nicht.

Ist der Fonds auch für deutsche Anleger erhältlich?

Scarfone: Demnächst ja. Dazu kommt eine passive und sehr kostengünstige Variante des Fonds in Form eines Indextrackers und ein Multi-Faktor-Fonds, bei dem Growth- und Momentumstrategien kombiniert werden. Außerdem ein Delphi-Fonds auf skandinavische  Aktien. Von Skagen sind bereits vier Fonds für den Vertrieb zugelassen, darunter der Skagen Kon-Tiki, einer der ersten Schwellenländerfonds.

Wir danken für das Gespräch. (jb)

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