12.12.2018, 9:18

Münchner Vermögensverwalter verbannt Rohstoffe aus ETF-Dachfonds

Hannes Peterreins setzte in seinem Global-Strategy-Fonds bislang auf Aktien, Anleihen und Rohstoffe. Doch die letztgenannte Anlageklasse streicht er nun ersatzlos.

© Dr. Peterreins Portfolio Consulting

Hannes Peterreins: "Immer wieder haben Kunden uns gegenüber die Sorge geäußert, ob ein Investment in Rohstoffe wirklich ethisch vertretbar sei."

Der Dachfonds Dr. Peterreins Global Strategy beschränkt sich ab sofort auf Investments in Aktien- und Anleihen-ETFs. "Bislang hatten wir auch Rohstoff-ETFs als eigenständige Anlageklasse verwendet. Zwei Gründe haben uns dazu veranlasst, diese Anlageklasse komplett zu streichen", teilt Hannes Peterreins, Geschäftsführer des Münchner Vermögensverwalters Dr. Peterreins Portfolio Consulting, mit.

Da sei zum einen die schlechte Performance der vergangenen Jahre. "Die Anlageklasse Rohstoffe lief an sich nicht besonders gut. Andererseits gab es auch sogenannte Rollverluste", so Peterreins. Diese Rollverluste entstehen, weil die ETFs regelmäßig auslaufende Terminkontrakte verkaufen und Derivate längerer Laufzeit kaufen müssen. Das sorgte dafür, dass die ETFs noch schlechter abschnitten als die entsprechenden Indizes.

Doch es gebe einen weiteren Grund: "Immer wieder haben Kunden uns gegenüber die Sorge geäußert, ob ein Investment in Rohstoffe wirklich ethisch vertretbar sei. Viele verbinden damit beispielsweise, dass mittels Spekulation auf Lebensmittel versucht wird, Gewinne zu erzielen. Diese ethischen Bedenken haben wir durch die Streichung der Rohstoffe als Anlageklasse berücksichtigt."

"Schwierige Börsenphasen gehören zum normalen langfristigen Verlauf"
Peterreins äußert sich auch zu den jüngsten Turbulenzen an der Börse. "Meiner Meinung nach gehören derartige schwierige Börsenphasen zu einem normalen langfristigen Verlauf", betont der Vermögensverwalter. "Es hat überhaupt nichts Ungewöhnliches, wenn Aktien auch einmal wieder in eine Stressphase geraten und die Anleger eher pessimistisch gestimmt sind. Es wäre eher ungewöhnlich, wenn es immer nur geradlinig nach oben ginge."

So, wie die schlechten Phasen kommen, würden sie auch wieder gehen. "Wenn man das weiß, nutzt man die aktuelle Situation zu Käufen", so Peterreins. Genau das setze er in seinem Global-Strategy-Fonds um. "Das ist das Wesen des antizyklischen Investierens." Es sei psychologisch schwierig, bei steigenden Kursen tendenziell zu verkaufen und sich bei fallenden Notierungen einzudecken. "Aber meiner langjährigen Erfahrung entsprechend ist das die beste und langfristig erfolgversprechendste Weise, an der Börse Geld anzulegen." (bm)

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