02.10.2019, 9:22

Union-Investment-Chef war "Millennium Portfolio" zu teuer

Hans Joachim Reinke, Vorstandschef von Union Investment, bestätigt gegenüber der Redaktion, dass der Asset Manager der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken beim Megadeal um das sogenannte "Millennium Portfolio" mitgeboten hat. Der Preis war ihm aber "zu hoch".

© Axel Gaube / FONDS professionell

Hans Joachim Reinke: "Wir können bei Problemen nicht so einfach weggehen. Ich muss meinen Kunden ins Gesicht schauen können."

Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender des zentralen Fondsanbieters der deutschen Genossenschaftsbanken, bestätigt auf Nachfrage von FONDS professionell ONLINE die seit Wochen kursierenden Spekulationen, wonach Union Investment um das sogenannte "Millennium Portfolio" mitgeboten hat: Beim größten deutschen Immobilienverkauf seit zehn Jahren erwarb die Commerz Real kürzlich den kompletten ehemaligen Immobilienbestand der Generali Leben, der dem Abwickler Viridium gehörte. Das Paket, das 2,5 Milliarden Euro gekostet haben soll, wird Teil des offenen Immobilienfonds Hausinvest.

"Ich halte den Preis für zu hoch"
"Wir haben mitgeboten, aber ich halte den Preis für zu hoch", meint Reinke, der sich dabei an überzogene Deals im Vorfeld der Finanzkrise 2008 erinnert fühlt. Er weist auf den genossenschaftlichen Hintergrund seines Hauses hin. "Wir können bei Problemen nicht so einfach weggehen. Ich muss meinen Kunden ins Gesicht schauen können. Ich muss auf die Qualität schauen", sagt Reinke. 

Das insgesamt rund 45 Milliarden Euro schwere globale Immobilienportfolio der Union Investment soll trotz der immer schwerer zu findenden Kaufoptionen aber auch in diesem Jahr kräftig in Bewegung bleiben: Reinke erwartet für 2019 ein Transaktionsvolumen von sieben Milliarden Euro – gewerbliche und Wohnobjekte zusammengerechnet. Ein nicht unwesentlicher Teil der Immobilien, die sein Unternehmen angeboten bekommt, stamme übrigens aus dem Bereich der Family Offices. Auf dem Markt, dessen Größe nicht näher beziffert wird, gibt es laut Reinke derzeit eine sehr hohe Dynamik.

Österreich: ZBI-Fonds startet
Union Investment trägt der starken Nachfrage nach Immobilieninvestments auch in Österreich Rechnung. Die Tochter Union Investment Austria erweitert ihre Palette um den 2017 in Deutschland aufgelegten, sehr rasch wachsenden Uniimmo: Wohnen ZBI. Voraussichtlich wird der Vertrieb in Österreich im ersten Quartal 2020 starten, erfuhr FONDS professionell ONLINE bei einem Termin in Wien.

Der Fonds sei in den vergangenen zwei Jahren mit 32.000 Wohnungen auf ein Vermögen von 3,6 Milliarden Euro angewachsen. Es handele sich mittlerweile um das größte deutsche Immobilienportfolio für Privatanleger im Segment Wohnen, so Reinke. (eml)

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